Nachhaltig

von Anfang an

Nachhaltigkeit ist ein Modebegriff, aber das Konzept ist nicht neu. Neu ist die Vielzahl an Indikatoren, die vor allem die Global Reporting Initiative (GRI) seit Ende der 1990er Jahre entwickelt hat. Die Indikatoren sollen sowohl ökologische, wie auch soziale und ökonomische Faktoren abbilden und so eine allgemeine Bewertung und Vergleichbarkeit gewährleisten.
VivoLoVin als Unternehmung besteht seit Ende der 1980er Jahre und ist als „Bremer Unterstützungsgruppe zur Vermarktung okzitanischer Weine aus den Corbières“ entstanden. Gewissermaßen eine „interkulturelle Kollektivgeschichte“ mit viel Idealismus und Energie für das Produkt und die Winzer, mit einem Einheitslohn unter den Mitarbeitern und einer intensiven Diskussionskultur. Im Mittelpunkt standen anfangs politische, soziale und ökologische Ziele und nicht ausschließlich wirtschaftliche Ziele.
Die heutige Geschäftsstrategie ist auf ein langfristiges, profitables Wachstum ausgerichtet. Dabei gilt es, das Leitbild der Nachhaltigkeit zu konkretisieren und bewusst in die täglichen Abläufe zu integrieren, Ressourcen im Unternehmen schonend und effizient einzusetzen, Risiken zu erkennen und Chancen zu nutzen, sowie verantwortungsvolles Handeln bei allen Mitarbeitern zu stärken.

Nachhaltig sozial
Bereits vor einigen Jahren wurde in Zusammenarbeit mit der NGG Bremen der Einheitslohn in einen Haustarifvertrag umgewandelt. Drei Betriebsräte teilen sich die Arbeit. Die Zusammenarbeit zwischen Betriebsrat und der Geschäftsleitung ist gut und fair. Flache Hierarchien und eine geringe Lohnspreizung sind typisch für VivoLoVin.
Ein starkes Wertesystem und ein hohes Maß an Identifikation mit den Zielen des Unternehmens finden sich bei allen Angestellten und Inhabern. Beleg dafür ist die sehr geringe Fluktuation. Auch heute besteht viel Raum für Kommunikation, und interne Diskussionen werden lebhaft geführt. Darüber hinaus ist VivoLoVin seit Jahren ein anerkannter Ausbildungsbetrieb. Zur Zeit werden drei junge KollegInnen zum Lagerfacharbeiter und zur Großhandelskauffrau ausgebildet.
Übrigens: die deutliche Mehrheit der Vivo-Mitarbeiter nutzt den ÖPNV oder kommt mit dem Fahrrad zur Arbeit.

Nachhaltig – mit Mehrweg auf kurzen Wegen
VivoLoVin versteht sich heute als professioneller Warengruppenspezialist für den Bio- und den Weinfachhandel mit dem Anspruch, sowohl gute Alltagsweine in der Litermehrwegflasche zu einem guten Preis anzubieten, als auch eine Vielzahl von stark qualitätsorientierten Weingütern als Partner exklusiv auf dem deutschen Markt zu vertreten.
Kurze Wege und intelligente Logistiklösungen sind dabei eine wichtige Stellschraube in Bezug auf Wirtschaftlichkeit und CO2-Einsparung. Eine große Wegersparnis brachte der Aufbau des Füllbetriebs mit eigener Flaschenwaschanlage direkt am Firmensitz des Handelsbetriebes. Durch gebündelte Fassweintransporte und eine schlüssige Rücknahme der Pfandflaschen durch eigene Liefertouren und durch die Vertriebspartner aus dem Naturkost-Großhandel und Weinhandel ist es uns gelungen, die Anzahl der Transportwege weiter deutlich zu reduzieren.
VivoLoVin bietet dem Fachhandel ein Mehrwegprogramm mit starken Marken wie La Estrella, Vivo Tinto, Le Pavot, Vinello, Trifoglio, Mas Lunette, Belcante uvm.
Unsere CO2-Bilanz verbessern wir zusätzlich dadurch, dass sowohl unser Füllbetrieb, die WeinWerke Bremen, als auch VivoLoVin seit Jahren ihren Strom vom zertifizierten Öko-Stromanbieter Naturstrom AG beziehen.

Nachhaltig – die Zusammenarbeit mit unseren Winzern
VivoLoVin handelt ausschließlich mit Weinen aus biologischem Anbau. Dabei unterstützt VivoLoVin Winzer bereits in den Jahren der Umstellung und vermarktet ihre Weine auch schon in dieser für sie wichtigen Phase. Der Einkauf besucht regelmäßig alle Partnerweingüter, probiert die neuen Jahrgänge und bespricht neue Projekte.

Eine ressourcenschonende Wirtschaftsweise und eine nachhaltige Landbewirtschaftung und Weinbergspflege gehen weit über die Mindeststandards der EU Bio-Regelung hinaus. VivoLoVin bemüht sich, Weingüter zu finden und zu fördern, die sich diesen anspruchsvolleren Grundsätzen verschreiben. Dazu gehören beispielsweise die Bioweinpioniere Albet i Noya aus Katalonien und
Di Filippo aus Umbrien, aber auch eine Vielzahl von Winzern, die erst nach der Jahrtausendwende ihre Betriebe umgestellt haben, dies aber sehr konsequent gestalten. Diese Winzer beleben häufig aufgegebene traditionelle Anbauregionen wieder, in denen Jahrhunderte lang Weinbau betrieben wurde. Zum Teil werden alte Rebstöcke wieder in Ertrag genommen, aber auch komplette Neubepflanzungen werden angelegt. U.a. sind das Pago Casa Gran aus Valencia, aber auch Jean Boucabeille mit seinem Weingut nahe Perpignan im Roussillon. Seine 25 ha terrassierte Rebflächen auf Schieferuntergrund ziehen sich an den Hängen des Hügels Forca Real hinauf. Die traditionell sehr guten Lagen waren im Zuge der Landflucht im Laufe des 20. Jh aufgrund des hohen Arbeitsaufwandes und der geringen Rentabilität aufgegeben worden. In den 1970er Jahren wurden neue Reben gepflanzt. Mitten in der mediterranen Strauchheide, deren Fauna und Flora denkbar harte Bedingungen für die Rebsetzlinge bieten, erzeugt Boucabeille heute feine, anspruchsvolle Weine.

Carlos Laso von Pago Casa Gran aus Valencia bewirtschaftet seit 2005 seine Weinberge nach den Grundregeln des biologischen Landbaus. Im Jahr 2010 wurden die Bewirtschaftungsmethoden durch die Einbindung der strengen Regeln des Institutes Delinat noch verschärft. Grundlegend wichtig sind Laso lebendige Böden und eine deutliche Erhöhung der Biodiversität. Derzeit werden alle größeren Rebparzellen mit einer Reihe Olivenbäume aufgewertet. Dazu müssen jeweils zwei Zeilen Reben ausgerissen werden. Bereits seit 2005 lässt Carlos Laso die Begrünung im Weinberg stehen. Diese trocknet im Sommer zwar aus, über den Winter blüht sie aber wieder auf. Der Winzer ist überzeugt, dass diese natürliche Konkurrenz den Reben förderlich ist. Seit einiger Zeit experimentiert er mit neuen speziellen Samenmischungen, von denen er sich eine weitere Verbesserung des ökologischen Gleichgewichts verspricht.

Auch viele andere Weingüter gehen in ihrer Weinbergs- und Kellerarbeit weit über die Mindeststandards der EU Bio-Verordnung hinaus. So zum Beispiel das Weingut Barone Pizzini aus der Lombardei, dessen Kellerbauweise für eine natürliche Kühlung ohne hohen Energieeinsatz sorgt. Vittorio Carraro von der Cantine Giol erzeugte als einer der Ersten in Italien zertifiziert vegane Weine. Christophe Piat vom Château Couronneau aus dem Bordeaux legte Teiche zur Bewässerung der Rebanlagen an. Roberto Di Filippo aus Umbrien setzt inzwischen nicht nur zunehmend biologisch dynamische Ansätze im Weinbau um, sondern versteht sich auch als verlässlicher sozialer Partner und Arbeitgeber in der Region.
Uns sind langfristige Partnerschaften mit unseren Winzern und zu unseren Kunden wichtig. Für VivoLoVin und seine Kunden sichern die Biowinzer die Qualität und Verfügbarkeit der Weine. Wir bemühen uns auf der anderen Seite, unseren Lieferanten sichere Abnahmemengen zu fairen Preisen zu garantieren.

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